Nürburgring

Der Nürburgring und seine Historie

04_Simmungsbilder beim 1000 KM Rennen auf dem Nürgergring-Juni 1958-018_500px
Der Nürburgring ist eine historische Rennstrecke in der Eifel (Rheinland Pfalz), die am 18. Juni 1927 mit dem Eifelrennen für Motorräder eröffnet wurde. Nur einen Tag später gab es ein Automobilrennen, dass Rudolf Caracciola auf der etwa 28 km langen Gebirgs- Renn- und Prüfungsstrecke gewann. Dieser historische Rennkurs war in seiner Urform bis zum Jahr 1982 aktiv. Im Jahr 1984 wurde die 4,5 km lange GP-Strecke „Südschleife“ als modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt eröffnet und direkt an die 20,8 km lange Nordschleife angebunden. Beide Rennstrecken können zu einem Gesamtkurs mit einer Länge von 25,3 km zusammengefasst werden. Aber auch für die Anforderungen verschiedener Rennen wie der Formel 1 Grand Prix, die VLN-Rennen, das 24 Stunden Rennen und viele mehr ist eine individuelle Streckenführung möglich. Der Nürburgring ist heute die längste fortlaufende Rennstrecke der Welt.

Weitere Details:

Schon von Beginn an war der Nürburgring die Heimat vieler Meisterschaftsrennen im Motorsport. 1957 konnte er sogar beim Motorrad Grand Prix fast doppelt so viele Besucher vermerken wie zwei Jahre zuvor. Ein Jahr später fand erstmals der Sportfahrerlehrgang Scuderia Hanseat statt, welcher sogar heute noch zweimal jährlich durchgeführt wird. Damals wurde er als Vorbild für alle Fahrerlehrgänge gesehen.

1959 gab es zwar keinen Grand Prix auf dem Ring, dafür sorgte das 1000-Kilometer-Rennen für gute Besucherzahlen. 1960 feierte das ADAC-6-Stunden-Rennen Premiere. Schon in diesem Jahr begannen Diskussionen um den Bau einer Kurzstrecke, wobei die Kritik an der Sicherheit des Nürburgringes zum Ende der 1960er Jahre immer weiter zunahm, da die Autos immer schneller wurden. 1964 fand das 1000-Kilometer-Rennen für Sportwagen und Prototypen statt, welches die meisten Besucher in dem Jahr an den Ring lockte. Im Folgejahr sank die Besucheranzahl wieder rapide, als nur knapp 50.000 Menschen zu dem Eifelrennen kamen. 1966 dagegen war wieder ein sehr besonderes Jahr für den Nürburgring. Zum ersten Mal fand die UCI-Straßen-Weltmeisterschaft (Radweltmeisterschaft) auf der Nordschleife des Rings statt. 1967 feierte der Nürburgring seinen 40. Geburtstag und die Besucherzahlen der wichtigen Rennen stiegen an. Zwei Jahre später kam es zu Massenbesuchen bei den Großveranstaltungen, wobei der Höhepunkt der Große Preis von Deutschland war.

Doch 1970 boykottierten die Formel-1 Fahrer das Rennen und der Große Preis von Deutschland wurde kurzfristig auf den Hockenheimring verlegt, da sie die Sicherheitsmaßnahmen an der Nordschleife nicht für ausreichend hielten. 1970/1971 kam es somit zu Umbauten und die Formel-1 kehrte für sechs Jahre an den Nürburgring zurück, wobei weitere Umbaumaßnahmen verlangt wurden. 1974 boykottierten dann die Motoradfahrer bei der WM die Nordschleife. 1976 trug die Formel-1 ihr vorerst letztes Rennen am Nürburgring aus. Auch wieder aufgrund von erheblichen Sicherheitsmängeln. Im selben Jahr wurde bei einer Sitzung mit den Gesellschaftern der Nürburgring GmbH, dem Bund, dem Land und dem Kreis einstimmig festgehalten, dass der Nürburgring Voraussetzungen für den Bau einer Kurzstrecke biete, sowie die Investition in die Nordschleife und dem Ausbau der Südschleife schuldenfrei sein soll.

Ab 1977 fuhr die Formel-1 dann nur noch am Hockenheimring, da der Nürburgring, aufgrund der Sicherheitsmängel, keine Zulassung für ein Formel-1-Rennen mehr bekam. Auch andere Rennen drohten den Ring zu verlassen, worauf der Entschluss fiel, aus Kostengründen eine nur 4,5 km lange Rennstrecke zu bauen, welche nur die Start- und Zielgerade mit der alten Rennstrecke gemeinsam haben sollte. Dafür wurde die Südschleife aufgegeben, auf der dann nur noch Bergrennen stattfanden. Aufgrund der hohen Kosten für den Bau der neuen Rennstrecke wurden neben der Bundesrepublik Deutschland auch das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis Ahrweiler zur Unterstützung durch finanzielle Mittel gebeten.

1978 ging der Motorsport weiter, wenn auch ohne Formel-1. Außerdem hatte der „Nürburgringlauf“ Premiere, bei dem sich über 5000 Teilnehmer anmeldeten. Der Neubau der neuen Rennstrecke kam allerdings nur schleppend voran, da der Bau immer wieder infrage gestellt wurde und Gelder immer wieder gesperrt wurden. 1980 fand dann die letzte Motorrad-Weltmeisterschaft auf der Nordschleife statt. Andere Rennen wurden noch bis 1983 weitergeführt, wenn auch, durch Umbauarbeiten, auf einer verkürzten Strecke und einer provisorischen Boxenanlage. 1980 wurde dann die Bewegung „Rettet den Nürburgring“ ins Leben gerufen und Nürburgring-Freunde gingen auf die Straße demonstrieren, da der Bund notwendige Gelder in Höhe von zehn Millionen DM sperren wollte. 1981 war das nötige Geld zusammen und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel setzte den ersten Spatenstich für den Bau der neuen Rennstrecke. Am 12. Mai 1984 wurde die neue Grand Prix Strecke dann mit einem Rennen eingeweiht, wobei die ganze Veranstaltung live im deutschen Fernsehen übertragen wurde. Das Ziel von 1976 die neue Strecke schuldenfrei in Betrieb gehen zu lassen war auch gelungen.

1985 fand wieder ein großer Preis von Deutschland am Nürburgring statt, wobei sie sich dann wieder nach Hockenheim verabschiedete. Auch fand das Rockfestival „Rock am Ring“ mit rund 75.000 Zuschauern erstmals auf dem Gelände statt. Ein Jahr später wurde dann erstmals der Truck-Grand-Prix ausgetragen, wobei er bis heute zu den tragenden Säulen des Veranstaltungsprogramms am Nürburgring zählt. 1987 feierte der Nürburgring seinen 60. Geburtstag. Auch ohne Formel-1. 1988 wurde die Rennstrecke immer wichtiger für Wirtschaftsentwicklung und Fremdenverkehr. 1994 erfolgte dann der Umbau der Veedol- Schikane (auch NGK-Schikane), wobei auch eine gesonderte Streckenführung für Motorradrennen eingerichtet wurde. Seit 1995 ist die Formel-1 und die Motorradweltmeisterschaft wieder zurück am Nürburgring. 1996 hatte der Ring schließlich wieder großen Erfolg zu verbuchen. Der Grand Prix von Europa wurde vor ausverkauften Tribünen gefahren und auch der Grand Prix von Luxemburg 1997. Unter den ausverkauften Tribünen war auch die neu errichtete Mercedes-Tribüne. Die „Grüne Hölle“ (so nannte sie Jackie Stewart) machte sich somit zur wichtigsten Teststrecke in der Automobilindustrie und wurde zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen. Als Projekt „Nürburgring 2009“ wurde in rund zweijähriger Bauzeit ein großes Freizeitzentrum mit Einkaufszentrum, Kneipenviertel, Achterbahn, Hotels und Feriendorf mit direkter Anbindung zur Rennstrecke errichtet.

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